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Trends von Ballonmüll an Niederländischen Stränden

In den letzten Jahren ist ein signifikant abnehmender Trend an weggeworfenen und verloren gegangenen Ballons festgestellt worden. Diese Ergebnisse unterstützen all jene, die sich dafür einsetzen, den Ballonmüll zu verringern. Allerdings wird auch deutlich, dass diese Arbeit noch nicht beendet ist, denn sauber sind die Strände leider noch lange nicht.

Der Königstag (27 April) und der Befreiungstag (5 Mai) werden in den Niederlanden traditionell gefeiert mit dem Loslassen tausender Ballons. Diese Tage wurden nun zum Anlass genommen, um die Situation an den Stränden genauer zu betrachten, wo die Ballons als gefährlicher Abfall gefunden werden. In den letzten Jahren haben Privatpersonen und Organisationen viel Mühe investiert, um den Einsatz von Ballons und den damit verbunden Schaden an Tieren und Umwelt zu verhindern. In 2014 hat das Niederländische Parlament einem Vorschlag der Regierung zugestimmt, um den Einsatz von los gelassenen Ballons zu solchen Anlässen zu vermeiden. Auf Nachfrage der Organisation „Die ballon gaat niet op“ bestätigten 69 der 305 Königstag-Verbände, dass sie das traditionelle Loslassen der Ballons beendet haben oder beenden werden („Die ballon gaat niet op“ ist ein Zusammenschluss der Stiftung Nordsee, der Stiftung Plastic Soup und der Küsten- und Meeresunion www.dieballongaatnietop.nl). Das Loslassen von Ballons wird regelmäßig kontrovers in den Medien diskutiert, mit der Folge, dass solche Pläne abgesagt werden. Doch haben all die Bemühungen Erfolg und nimmt die Menge der Ballons an unserer Küste ab?

Viermal im Jahr untersucht die Stiftung Nordsee den Meeresmüll an vier Niederländischen Stränden (auf Terschelling und in Bergen, Noordwijk und Veere). Diese Untersuchung wird beauftragt von Rijkswaterstaat, eine Abteilung des Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt. Dabei werden vier Strandabschnitte von je 100 Metern genau auf die Anwesenheit von Plastik hin untersucht. Dieses Monitoringprogramm wurde auf europäischer Ebene entwickelt und wird europaweit auf die genau gleiche Art ausgeführt. Schon 2013 wurde Wageningen Marine Research von Rijkswaterstaat beauftragt, die Daten aus dem Zeitraum 2004-2012 zu analysieren. Diese Analyse zeigte, dass die Anzahl der Ballons auf Stränden in diesem Zeitraum statistisch signifikant zugenommen hatten (p<0.001; Der p-Wert steht für die Zuverlässigkeit einer statistischen Annahme: Ist p kleiner als 0.05 geht man davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit eines falschen Ergebnisses unter 5% liegt und das Ergebnis damit korrekt, oder eben signifikant ist. Steigt dieser p-Wert auf über 0.05 ist das Risiko hoch, das die Annahme falsch und wird deshalb als unzuverlässig oder auch als insignifikant betrachtet.)

Seit Kurzem sind neue Daten verfügbar und es können vier weitere Jahre (bis 2016) zu der Analyse hinzugefügt werden. Diese neuen Zahlen zeigen, ob sich die Bemühungen von Einzelpersonen und Organisationen, das Loslassen von Ballons zu verhindern, ausgezahlt hat.

Über den gesamten Zeitraum (2004-2016) scheint sich die Datenlage nicht zu verändern (www.noordzee.nl/die-ballon-gaat-niet-op/). Auf lange Sicht findet man über den gesamten Zeitraum etwa 12 bis 13 Ballons per 100 Meter Strand. Waren nun alle Bemühungen umsonst?

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