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Sechs Fragen zu nachhaltigen Verpackungen
Sowohl Verbraucher als auch Markeninhaber haben großen Bedarf an nachhaltigen Alternativen für bestehende Verpackungen mit hoher Umweltbelastung. Gemeinsam mit und für Verpackungshersteller entwickelt Wageningen Food & Biobased Research neue, sogenannte erneuerbare Verpackungsmaterialien, die exakt die gewünschten funktionellen Eigenschaften haben. Wir suchen außerdem nach nachhaltigen Verpackungsalternativen für frische und haltbare Lebensmittel. Denn welches Verpackungsmaterial sorgt sowohl dafür, dass Produkte haltbar und sicher sind und hat gleichzeitig gute End-of-Life-Optionen und ist bezahlbar? Der Markt sucht Antworten auf folgende Fragen:
Fragen und Antworten
Dilemma 1: Frische Produkte wie Erdbeeren sehen in Pappschalen umweltfreundlicher aus als in Plastikschalen. Aber wie kann ich sicher sein, dass es sich um eine umweltfreundliche Alternative handelt und dass die Schale keine schädlichen Chemikalien enthält?
Dilemma 1: Frische Produkte wie Erdbeeren sehen in Pappschalen umweltfreundlicher aus als in Plastikschalen. Aber wie kann ich sicher sein, dass es sich um eine umweltfreundliche Alternative handelt und dass die Schale keine schädlichen Chemikalien enthält?
Dilemma 2: Was bringt mehr Nachhaltigkeitsgewinne: wiederverwertbare Verpackungen, die mehr Lebensmittelabfälle verursachen, oder nicht wiederverwertbare Verpackungen, die weniger Lebensmittelabfälle verursachen?
Dilemma 3: Die Verpackungen, die ich derzeit verwende, lassen sich nur schwer recyceln: Ist es klüger, auf eine bessere Recyclingtechnologie zu warten oder sollte ich meine Verpackungen jetzt neu gestalten?
Dilemma 4: Milchkartons tragen weniger zum Klimawandel bei als Milchflaschen, Kartons sind jedoch immer noch schwieriger zu recyceln; was ist im Moment die beste Wahl?
Dilemma 5: Wie kann ich meine Kunststoffverpackungen wirklich kreislauffähig machen, solange es kaum für den Lebensmittelkontakt zugelassenen recycelten Kunststoff gibt?
Eine Expertenantwort: Dies ist in der Tat ein ernstes Problem, da es derzeit einen großen Mangel an hochwertigem recyceltem Kunststoff gibt. Das liegt erstens daran, dass die Nachfrage schneller gestiegen ist, als die Recycling-Industrie Produktionskapazitäten aufbauen kann. Zweitens haben sich mehrere große Unternehmen durch den Kauf großer Mengen strategische Positionen in diesen Märkten gesichert. Drittens ist die europäische Richtlinie für recycelte Kunststoffe, die in Lebensmittelverpackungen verwendet werden, so streng, dass die meisten Kunststoffe sie nicht erfüllen können. In der Tat entspricht kein recycelter Kunststoff formell den Anforderungen. Der neueste Stand der Technik ist rPET, aber selbst für dieses Material gibt es lediglich „positive Stellungnahmen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) darüber, dass die Kombination aus Verfahren und Rohstoff konform ist". Allerdings hat noch kein einziges Unternehmen eine formelle Genehmigung von der Europäischen Kommission erhalten. Die Verknappung von recyceltem Kunststoff in Lebensmittelqualität ist demnach teilweise von den europäischen Gesetzgebern selbst verursacht und muss in erster Linie von ihnen gelöst werden. In der Zwischenzeit können Verpackungsunternehmen weiter an einem so genannten „design-for-recycling" arbeiten, um die Menge an Verunreinigungen in recyceltem Kunststoff zu begrenzen und so die Herausforderung für Recycling-Unternehmen zu verringern, lebensmitteltauglichen recycelten Kunststoff herzustellen.
Dilemma 6: Supermärkte und Verbraucher zwingen die Lieferanten von Frischwaren, ihre Produkte nicht mehr in Plastik zu verpacken und stattdessen gar kein Verpackungsmaterial oder aber Verpackungen auf Papierbasis zu verwenden. Wie können Lebensmittelhersteller und Supermärkte weiterhin Haltbarkeit und Lebensmittelsicherheit gewährleisten?
Eine Expertenantwort: Eine Expertenantwort: Dies ist in der Tat ein ernstes Problem, da es derzeit, aus nachstehend genannten Gründen, einen großen Mangel an hochwertigem recyceltem Kunststoff gibt:
- Die Nachfrage ist schneller gestiegen, als die Recycling-Industrie Produktionskapazitäten aufbauen kann.
- Mehrere große Unternehmen haben sich, durch den Kauf großer Mengen, strategische Positionen in diesen Märkten gesichert.
- Die europäische Richtlinie für recycelte Kunststoffe, die in Lebensmittelverpackungen verwendet werden, ist so streng, dass die meisten Kunststoffe sie nicht erfüllen können. In der Tat entspricht kein recycelter Kunststoff formell den Anforderungen. Der neueste Stand der Technik ist rPET, aber selbst für dieses Material gibt es lediglich „positive Stellungnahmen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) darüber, dass die Kombination aus Verfahren und Rohstoff konform ist". Allerdings hat noch kein einziges Unternehmen eine formelle Genehmigung von der Europäischen Kommission erhalten. Die Verknappung von recyceltem Kunststoff in Lebensmittelqualität ist demnach teilweise von den europäischen Gesetzgebern selbst verursacht und muss in erster Linie von ihnen gelöst werden. In der Zwischenzeit können Verpackungsunternehmen weiter an einem so genannten „design-for-recycling" arbeiten, um die Menge an Verunreinigungen in recyceltem Kunststoff zu begrenzen und so die Herausforderung für Recycling-Unternehmen zu verringern, lebensmitteltauglichen recycelten Kunststoff herzustellen.